Jesus-Seite von Volker Burggräf


Seite 2

All right, da Du hier auf Seite 2 gelandet bist, wirst Du sicher wissen wollen, was es mit der genannten jungen Frau auf sich hatte, oder?
Ok, ich werde Dir bestimmt davon berichten. Vorher möchte ich aber noch auf die bereits vorher gestellte Frage eingehen: Wozu das ganze?

Die Sehnsucht nach sinnvollem Leben

Kennen tun wir solche Fragen wohl alle: Wozu lebe ich? Warum lebe ich? Wo komme ich her, wo gehe ich hin?
Da ich ja nun mal ein Mensch bin, suchte auch ich danach, denn im Gegensatz zum Tier hat der Mensch schließlich einen Verstand, der ihn befähigt, über Dinge nachzudenken. Er ist nicht abhängig von seinen Instinkten, handelt nicht nur aufgrund "vorprogrammierter" Verhaltensmuster. Nein, er hat einen freien Willen und damit die Fähigkeit zu entscheiden, was er tun möchte, aber - was soll er denn nun eigentlich tun? Auf welcher Grundlage soll er seine Entscheidungen treffen? Im Normalfall darf man immerhin davon ausgehen, daß jeder Mensch bemüht ist, sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Wenn er z.B. einen bestimmten Beruf ausüben will, entscheidet er sich folglich, eine entsprechende Ausbildung zu absolvieren. Aber an genau dieser Stelle wird von vielen Menschen "gerne" ein verhängnisvoller Fehler gemacht: Das solchermaßen abgesteckte Ziel wird zum Sinn erklärt, d.h. nach einem tieferen Sinn wird nicht mehr gefragt!

Ist Dir sowas auch schon passiert? Mir jedenfalls schon.

Es geschieht etwas eigentlich ganz logisches: Fortan leben diese Menschen sozusagen nur noch für dieses Ziel, es ist die Hauptmotivation für all ihr Tun, es wird zum Fokus ihres Lebens und Strebens, sie hängen ihr ganzes Herz daran.
Woran Du Dein Herz hängst, das ist Dein Gott.

Martin Luther

In gewisser Weise machen sie dieses Ziel also zu ihrem Gott - eben zu dem, dem sie dienen und (was auch immer) opfern.
Was daran verhängnisvoll sein soll? Ganz einfach: Stell Dir mal vor, das gesteckte Ziel zerbricht, es kann nicht erreicht werden. Dann zerbricht auch der Sinn des Lebens ...
So etwas kann z.B. zu Suizid-Versuchen führen. Wohlgemerkt, so etwas gibt es nicht nur bei Menschen, die "keinen Ausweg mehr sehen", sondern auch bei Menschen, die ihre Existenz als sinnlos erleben.

Es bleibt natürlich noch die zweite Möglichkeit: Man macht ein Ziel zum Sinn, lebt ganz dafür und erreicht das gesteckte Ziel irgendwann auch tatsächlich. Doch auch dann ist mit dem Wegfall des Ziels der Sinn "flöten". Üblicherweise wird dann aber ein nächstes Ziel anvisiert, der Sinn wird eine Stufe weitergeschoben, und das Spielchen geht von vorn los - bis eben irgendwann doch mal der Fall eintritt, daß ein Ziel nicht erreicht wird ...

Das kann es also nicht sein.
Etwas, das der Sinn meines Lebens sein soll, muß auch unabhängig von meinen Zielen bestehen. Der Sinn muß bereits existieren, wenn ich geboren werde (denn sonst wäre meine Anwesenheit auf diesem Planeten kurz nach meiner Geburt ja sinnlos), und er muß auch noch vorhanden sein, wenn ich auf dem Sterbebett liege und nicht mehr in der Lage bin, irgendwelche Ziele zu verfolgen. Der Sinn muß also quer durch mein Leben als Grundlage existieren und unabhängig von irgendwelchen Lebensphasen oder Ereignissen sein. Er muß etwas sein, an das ich wirklich mein Herz hängen kann, ohne befürchten zu müssen, den Sinn und damit meinen Halt zu verlieren.

Aber was ist das? ...

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